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Fortbildung: Seminarbeispiele
Tänze der Migranten
Menschheitsgeschichte ist Migrationsgeschichte. Musik
kennt keine Grenzen und die Tänze wandern mit den Menschen
mit. Seit jeher stärken Menschen unterschiedlichster Kulturen
ihr Gemeinschaftsgefühl, in dem sie im Kreis miteinander tanzen,
und gerade in der Fremde wird das gern weiter gepflegt. Damit ihr
künftig auf jeder Migrantenhochzeit kompetent mittanzen könnt,
schauen wir uns die grundständigen Tänze unterschiedlicher
Kulturregionen an. Wir pflücken uns einen bunten Strauß
traditioneller Kreistänze und folgen damit den Bewegungen der
Menschen über den Globus - von Afghanistan und Syrien über
Türkei und Balkan bis nach Schwaben. Musik ist Heimat, Kreistanzen
in Deutschland kann interkulturelle Begegnung sein.
Mitmachtänze: Folklore querbeet
In Kreistänzen ist alles drin: Raum für
springlebendige Lebenslust, für weiches Wogen und Wiegen, für
leichtfüßiges Miteinander, für Besinnlichkeit und
Übermut. Folkloretänze bieten vielfältigste Bewegungserlebnisse,
multikulturelle Inspiration und lustvolle soziale Erfahrung. Die
gemeinsame Bewegung weckt die Lebensgeister, stärkt das Gemeinschaftsgefühl,
bringt Menschen zusammen und bringt sie zu sich.
Wer Kreistänze in Arbeit oder Freizeit einsetzen will, findet
hier Handwerkszeug:
einfache
Tänze von wild bis sanft, die vielfältig einsetzbar sind
Hilfestellung
beim Aufschreiben von Tänzen und Lesen von Tanzbeschreibungen
und
methodische Tipps: Wie leite ich Tänze an, ohne dass sich die
Menschen Hirn und Füße verknoten?
Wie kann bereits das Erlernen der Tänze stressfrei und lustvoll
sein?
Wir tanzen quer durch Europa und darüber hinaus,
mal nach traditioneller Musik und mal mit zeitgenössischem
Weltmusik-Sound.
Klezmer-,
Roma- und Balkantänze
Seit jeher waren Juden und Roma
in Europa kulturelle Minderheiten, denen im christlichen Abendland
nur eingeschränkte berufliche Tätigkeiten erlaubt waren.
Da die christliche Kirche dem Tanzvergnügen eher skeptisch
gegenüberstand, war das professionelle Musizieren bei Festen
ein Arbeitsfeld, in dem sich ganz besonders Juden und Roma profilierten:
sie stellten jahrhundertelang einen Großteil der Hochzeits-
und Beerdigungskapellen. Große Teile der jüdischen und
der Roma-Bevölkerung waren auf dem Balkan zu Hause und so entstanden
untrennbare musikalische Verbindungen zur umgebenden slawischen
Kultur wie auch zur Musik der osmanischen Oberschicht. Als Vollblutmusikanten
schufen sie ein musikalisches Weltkulturerbe, das bis heute viele
begeistert.
Zu alter und neuer Klezmer- und Roma-Musik
tanzen wir, was auf dem Balkan bei Hochzeiten getanzt wurde und
in vielen Ländern auch heute noch getanzt wird.
Rhythmen erkennen, Musik
verstehen
Musikalisches Grundlagentraining für Liebhaber/innen krummer
Rhythmen
Wer griechische Tänze oder Tänze vom Balkan mag, genießt
dabei ganz besonders die sog. "krummen" Rhythmen. Auch
in Vorderasien sind ungerade Rhythmen beliebt und verbreitet. Vielen
ergeht es mit diesen Rhythmen so: zuerst sind sie irritierend, dann
faszinierend, dann wird man süchtig nach ihnen - und schließlich
landet man bei der Frage: Wenn ich eine wunderschöne "krumme"
Musik höre, wie erkenne ich dann verflixt nochmal, um welchen
Rhythmus es sich da handelt?
In diesem Workshop geht es darum
- grundlegende musikalische Strukturen zu verstehen
- einen Überblick zu gewinnen über die wichtigsten krummen
Rhythmen
- sie beim Hören leichter identifizieren zu können
- sie unmissverständlich zu notieren
- und sie erfolgreich zu unterrichten
Tänze aufschreiben
- eine Kunst für sich
Wer kennt das nicht: Irgendwo einen wunderschönen Tanz gelernt,
die Musik besorgt, das Lied daheim abgespielt - und wie ging das
dann nochmal mit den Schritten…?!?
Oder: Einen Tanz gelernt und geschwind Notizen dazu gemacht, daheim
aber nicht gleich Zeit gehabt, sich weiter damit zu beschäftigen,
und dann zwei Wochen später mit dem Zettel in der Hand dagestanden:
Was hab ich damit nochmal gemeint…?!?
In früheren Zeiten tanzten die Menschen pro Dorf ihre 4-5 Tänze,
die sie in- und auswendig kannten. Heute tanzen wir alles Mögliche
- also müssen wir Tänze schriftlich festhalten. Tanzbeschreibungen
sollten wasserdicht und idiotensicher sein. Wie das gehen kann,
zeigt dieser Workshop.
Da es keine allgemeinverbindliche Tanzschrift gibt, existieren unzählige
individuelle Arten der Tanznotation. In über 30 Jahren tanzpädagogischer
Arbeit habe auch ich meinen eigenen Weg damit gefunden. Ich habe
eine Art systematische Tanzstenografie entwickelt, die mir erlaubt,
- schnell und trotzdem sehr genau zu notieren
- pro Tanz nur eine Seite zu brauchen
- und später "vom Blatt zu tanzen" zu können
Dieser Workshop eignet sich sowohl für Neulinge, die sich erstmals
ans Tänzeaufschreiben heranwagen wollen, ebenso wie für
alte Hasen und Häsinnen, die Anregungen suchen zur Optimierung
ihrer eigenen Tanznotation.
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