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Das Wort "Tanzhaus" knüpft an eine
ungarische Tradition an: Als táncház
diente ein Wirtshaus, ein öffentlicher Platz oder ein
privates Haus - es war im Dorf der Ort, wo man sich am Wochenende
traf, um zu musizieren, zu singen und zu tanzen. Das traditionelle
tánchás war kein professionelles kulturelles
Event. Es wurde von den Tanzlustigen in Eigenregie organisiert.
Häufig lebten in den Dörfern Menschen unterschiedlicher
kultureller Prägung beieinander: Ungarn, Rumänen,
Donauschwaben, Juden, Roma, Slowaken, Slowenen, Serben…
und so war das tánchás nicht selten
auch ein Ort multikultureller Begegnung.
Seit den 1970er Jahren entstand in Ungarn eine
neue tánchás-Bewegung, die im Kontrast
zur damaligen staatlich geförderten sozialistischen Bühnenfolklore
sich lieber dem allmählich verschwindenden traditionellen
Volkstanz zuwandte und diesen wiederbelebte. (Vgl. die ungefähr
gleichzeitige Renaissance des bretonischen Fest-Noz
und des französischen Bal Folk.)
Heute gibt es auch in Westeuropa Tanzhaus-Begeisterte, die
sich in das musikalische Weltkulturerbe aus Südosteuropa
verliebt haben und die experimentieren, wie sich diese Musik
in den eigenen Alltag integrieren lässt. Seit 2001 gibt
es beispielsweise das Balkantanzhaus Karlsruhe
(www.tanzhaus-karlsruhe.de),
dem wir herzlichst für Anstoß, Inspiration und
wunderbare Tanzabende danken. Den Namen Tanzhaus Ludwigsburg
gab es bereits - so hatte sich eine Ludwigsburger Tanzschule
genannt. Also mussten wir uns zusätzlich etwas einfallen
lassen. Schwabitza ist die Verschwäbischung
des serbischen Wortes švabica (gesprochen: schwabitza)
und meint im engeren Sinne die Donauschwäbin, im weiteren
Sinne die Deutsche allgemein. Entsprechend ist ein švab
(gesprochen: schwab) im Serbischen ein Donauschwabe oder
eben ein Deutscher an und für sich.
Von 2013 bis 2015 gab es das Tanzhaus Schwabitza
Ludwigsburg als regelmäßige Veranstaltung
mit Live-Musik, wo uns die Gruppe Zakuska und diverse
Gastmusikanten zum Tanze aufgespielt haben. Seither gibt es
Tanzevents verschiedener Art in unregelmäßiger
Folge.
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